Jetzt kommt der Kiosk

Das war schon eine ganz ansehnliche Delegation des Fördervereins, die sich am 18. Juli um 16.00 Uhr ins Haus Ennepetal aufgemacht hatte, um der letzten Sitzung des Rates vor der parlamentarischen Sommerpause beizuwohnen. Denn der Rat hatte die Entscheidung über die Bereitstellung finanzieller Mittel zur Einrichtung eines Kiosks im Bahnhof quasi „zur Chefsache gemacht“ und dies nicht allein dem Hauptausschuss überlassen.

Lassen Sie es mich gleich zu Anfang sagen. Der Rat hat die bisherige Arbeit des Fördervereins überwiegend als positiv empfunden und so hat sich auch gar keine Diskussion über die Sinnhaftigkeit unseres Engagements eingestellt. Im Gegenteil! In verschiedenen Wortbeiträgen wurde deutlich, dass die Ratsmitglieder schon erkannt haben, dass wir als Verein bis zur Realisierung unseres Ziels ausreichend Zeit brauchen und die Umsetzung nicht – mal eben – in einem „kurzen und heftigen“ Handstreich erfolgen kann. Unser Dank geht an dieser Stelle an all diejenigen, die uns als Förderverein gelobt und weitere Unterstützung zugesagt haben.

Ich möchte nicht den Eindruck vermitteln, als sei gar nicht diskutiert worden. Ein solcher Eindruck wäre fatal und insgesamt „unserer Sache“ auch gar nicht dienlich. Diskutiert wurde in allererster Linie über die Frage, ob „der Verwalter öffentlicher Mittel“, nämlich der Rat der Stadt, zu Gunsten eines privaten Betreibers auf die Erhebung einer Miete – und sei es auch nur für einen begrenzten Zeitraum – verzichten könne, ja verzichten dürfe. Eine solche Diskussion, die das Gesamtprojekt nicht in Frage stellt, ist in meinen Augen aber legitim und zulässig. Und jeder, der auf Grund einer persönlichen Abwägung deshalb gegen den Beschlussvorschlag des Bürgermeisters gestimmt hat, verdient meinen Respekt. Respekt verdient aber auch die SPD Fraktion, die keinen Fraktionszwang auf ihre Mitglieder ausgeübt und die Abstimmung freigegeben hatte. Aber auch hier stimmten letztlich mehr Mitglieder für einen Versuch, in dem zunächst für drei Monate auf eine Miete des Betreibers verzichtet wird.

Wie zu erwarten, sprach sich nur die FWE, die in den letzten Woche durch Fraktionswechsel verschiedener Ratsmitglieder erheblich stärker vertreten ist, als in der Vergangenheit, geschlossen gegen den Vorschlag der Verwaltung. Im Nachgang zur Sitzung wurde aber ein Gespräch mit der gesamten Fraktion vereinbart, um eventuell auch hier einen Sinneswandel herbeizuführen. Die Abstimmungsgespräche zur Realisierung dieser Maßnahme sind jedenfalls terminiert und ich bin zuversichtlich, dass mit dem – kleinen – Umbau recht zügig begonnen wird. Spätestens im Frühherbst gibt es dort oben etwas zu kaufen und dann wollen wir doch mal sehen, ob die Reisenden unseren neuen Kiosk auch annehmen.

Auch der Bürgermeister hat sich auf seiner Homepage sehr positiv zu dieser Ratssitzung geäußert und trotzdem gestatten Sie mir, Herr Bürgermeister, einen kleinen persönlichen Hinweis. Wir hätten uns schon gefreut, wenn in der Sitzungsvorlage deutlich gemacht worden wäre, dass der Förderverein nur deshalb um Überlassung der finanziellen Mittel gebeten hatte, weil man dadurch den etwas langwierigen und manchmal zeitraubenden „Behördenweg“, den ich selber noch aus meinem „aktiven Dienst“ kenne, vermeiden kann. Unsere Vereinsmitglieder, die bekannte Architekten in Ennepetal sind, werden „das Kind schon etwas schneller schaukeln“.

Trotz dieses kleinen verbalen Seitenhiebes versichern wir Ihnen, dass die Entscheidung des Rates, uns in unserem Bemühen, den Ennepetalern (und auch den Gevelsbergern) wieder ein funktionsfähiges Bahnhofempfangsgebäude präsentieren zu können, nur bestärkt hat.

 

 

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Datum: Mittwoch, 24. Juli 2013 19:04
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